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Michel Neu

Schülertext: Brauchen wir (noch) einen Weltfrauentag?

von Alex R., 7c

Viele Menschen fragen sich, ob man überhaupt noch einen Weltfrauentag braucht, schließlich steht in unserem Grundgesetz doch, dass Frauen und Männer gleichberechtigt sind. Aber ist das wirklich so?

Insbesondere Mädchen sind weltweit stärker benachteiligt als Jungen. Das sieht man z.B. daran, dass sie, laut Statistik, mehr Gewalt ausgesetzt sind (körperlich und psychisch). Zwangsehen, Genitalverstümmelungen und Femizide (also Ermordungen, nur weil sie Frauen sind) passieren überall auf der Welt. Zum Beispiel führ die Genitalverstümmelung, die in einigen Teilen von Afrika und Asien durchgeführt wird, oft zu lebenslangen Schmerzen bei den betroffenen Mädchen, da dies meistens nicht von Ärzten durchgeführt wird. Außerdem werden laut einer Statistik der Menschenrechtsorganisation UNICEF pro Tag mehr als 8000 Mädchen beschnitten, weltweit sind es bis zu 140.000 insgesamt. Eine andere Statistik (Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes) gibt an, dass in Deutschland jede vierte Frau Opfer von häuslicher Gewalt wird. In vielen Berufen in Deutschland verdient eine Frau bis zu 20% weniger Geld als ein Mann in derselben Position. Aber auch auf der ganzen Welt gelten Frauen und Mädchen weniger als Jungen und Männer. 65% der Analphabeten sind weiblichen Geschlechts. Daran sieht man, dass weniger Wert auf Bildung eines Mädchens gelegt wird. Auch im Gesundheitswesen werden Mädchen in vielen Teilen der Welt oft benachteiligt (zum Beispiel bei der Aufklärung von HIV).


Ist Sexismus immer noch Alltag?

Während wir (Klasse 7c) über dieses Thema diskutieren, kamen wir zwangsläufig zu der Erkenntnis, dass sexistische Aussagen noch immer unseren Alltag prägen. Ein Beispiel dafür ist Andrew Tate. Der ehemalige Kickboxer präsentiert sich in den sozialen Medien als „Self-made Millionaire“, während er sexistische Aussagen tätigt und in rechtsradikalen und verschwörungstheoretischen Kreisen verkehrt. Viele Jungs mögen ihn, sei es, weil sie selbst frauenfeindlich sind, oder weil Tate ihnen das große Geld durch seine 2021 gegründete Onlineplattform „Hustler’s University“ verspricht. Dort kann man für 49,99$ an Kursen teilnehmen, in denen Tate erklärt, wie man reich wird. Dabei wollen seine Anhänger nicht einsehen, dass Tate frauenfeindliche Aussagen tätigt.


Gibt es auch Ausnahmen?

Dabei ist nicht jeder Mann so. Der Rapper Alligatoah zeigt uns mit seinem Song „Meine Hoe“, dass es auch anders sein kann. In diesem thematisiert er seine Beziehung, bestehend aus gegenseitigem Vertrauen, Konsens, Gesprächen über Wissenschaft, Philosophie und Emanzipation: Er sagt z.B., dass seine Freundin nur koche, wenn sie Lust darauf habe; außerdem fände er sie immer schön. Davon können wir lernen, dass es kein Muss ist, dass der Mann in einer Beziehung dominiert.


Ja, wir brauchen den Frauentag!

Die Frage, ob wir den Weltfrauentag noch benötigen, kann ich auf der Basis der vorgestellten Erkenntnisse, wie auch schon davor, mit einem klaren „JA“ beantworten. Es ist ungerecht, dass man bessere Chancen auf ein gutes Leben hat, wenn man als Junge geboren wurde; es ist unfair, dass man Diskriminierung, Gewalt, Schmerz und noch so Vieles mehr erfahren muss, wenn man ein Mädchen ist. Zum Schluss lässt sich sagen, dass ein jeder von uns tief in sich gehen sollte und die eigenen Vorurteile wie auch die eigenen „Vorbilder“ und deren Werte hinterfragen sollte, um wenigstens einen kleinen Teil zur Verbesserung der Lebensumstände der Mädchen und Frauen beizutragen.

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